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D�ren - gestern und heute

Bildurheber: Sascha Carlitz

Wahrscheinlich begann die Geschichte D�rens bereits vor 2000 Jahren. Schon vor Christi Geburt lebten hier die Kelten. Sie nannten ihre kleine Ansiedlung Durum (d. h. Burg). Nach den Kelten drangen andere Germanenst�mme in dieses Gebiet ein. Diese wurden von den R�mern unter Julius C�sar besiegt (�R�misches Germanien�).
Durum sollte der Versorgungsraum f�r die sich schnell vergr��ernde r�mische Station K�ln werden. Au�erdem f�hrten wichtige r�mische Verkehrswege an Durum vorbei (z. B. die Stra�e K�ln - J�lich - Tongeren oder die Stra�e K�ln - Z�lpich - Trier). Etwa 400 Jahre lang blieben die R�mer in dieser Gegend. Die Bezeichnung �villa duria� taucht zum ersten Mal in den Fr�nkischen Reichsannalen (Metzer Annalen) f�r das Jahr 747

Bildurheber: Sascha Carlitz

auf. Laut August Schoop hat es in D�ren keine r�mische Siedlung gegeben (Geschichte der Stadt D�ren. D�ren 1923).
Nach dem Ende der r�mischen Herrschaft kamen die Franken im 5. Jahrhundert nach D�ren. Der Frankenk�nig Pippin der Kleine besuchte im 8. Jahrhundert �fter die r�mische Ansiedlung Villa Duria und hielt hier wichtige Versammlungen ab. Die erste offizielle Erw�hnung D�rens als Villa Duria stammt aus dem Jahre 747. Pippin war der Vater des ber�hmten sp�teren Kaisers Karl der Gro�e. Aus dem fr�heren keltischen Durum (= Burg) machten die Franken eine K�nigsburg, die sie Pfalz nannten und in der Karl der Gro�e (742-814) sich h�ufig aufhielt. Sie stand dort, wo heute die Annakirche gebaut ist. Durch die h�ufigen Besuche Karl des Gro�en entstanden bald viele M�rkte, z. B. Kornmarkt, Viehmarkt, Holzmarkt, H�hnermarkt, Buttermarkt, die zum Aufschwung D�rens beitrugen.

D�ren erhielt Anfang des 13. Jahrhunderts die Stadtrechte. Um 1200 wurde auch mit der Errichtung der Stadtmauer begonnen. Zur Stadtmauer geh�rten 12 Stadtt�rme und 5 Stadttore. Die Stadttore lagen zu allen 4 Himmelsrichtungen hin. Es waren: im Norden das Philippstor und das Wirteltor, im Osten das K�lntor, im S�den das Obertor und im Westen das Holztor (von den Stadtt�rmen gibt es heute noch Ruinenreste).

Der Steinmetz Leonhard entwendete im Jahre 1501 ein K�stchen mit der Reliquie der Heiligen Anna aus der Mainzer Stiftskirche St. Stephan und brachte diese nach D�ren. Papst Julius II. entschied am 18. M�rz 1506, dass D�ren die Gebeine behalten durfte. Sie wurden in der Martinskirche, die 1505 in Annakirche umbenannt wurde, aufbewahrt. Offiziell ist die Kirche m�glicherweile erst sehr viel sp�ter umbenannt worden, noch im 19. Jahrhundert war die Rede von der Pfarrkirche zum hl. Martinus. Die Heilige Anna wurde die Schutzpatronin D�rens. Jedes Jahr feiert man den Namenstag der Hl. Anna (26. Juli) eine Woche lang mit der Annaoktav, einer kirchlichen Feier und der Annakirmes, einem der gr��ten Volksfeste Deutschlands.

Nachdem Herzog Wilhelm IV. [V.] von J�lich 1542 einen Krieg gegen den deutschen Kaiser Karl V. begann, wurde D�ren 1543 von den Truppen des Kaisers belagert. Diese drangen in die Stadt ein, z�ndeten sie an und raubten und pl�nderten die Stadt aus. Der Wiederaufbau dauerte einige Zeit und 1563 war auch die Annakirche wieder fertig.

D�ren wurde 1642 auch in den Drei�igj�hrigen Krieg verwickelt. Feindliche Truppen zerst�rten und verw�steten die Stadt. Nachdem 1648 der Krieg endlich zu Ende war, brach die Pest aus und forderte viele Menschenleben. Eine zweite Pestepidemie brach 1665 aus. Durch verschiedene Angriffe auf die geschw�chte Stadt wurde D�ren 1679 wieder teilweise zerst�rt. In dieser Zeit wurde auch Miesheim zerst�rt und nie wieder aufgebaut.

Gegen Ende des Jahres 1755 begann in der Gegend von D�ren und Aachen eine Erdbebenserie, die am 18. Februar 1756 ihren H�hepunkt mit einem Erdbeben der St�rke 8 bei D�ren erreichte. Es handelt sich dabei um eine Erdbebenserie, die in ganz Europa zu sp�ren war, das ber�hmteste Beispiel ist Lissabon.

Das Wirtschaftsleben im D�rener Raum wurde seit dem 15. Jahrhundert durch das Textilgewerbe (Tuche) und das Metallgewerbe (Eisen) bestimmt. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts kam die Papiererzeugung, beg�nstigt durch das au�ergew�hnlich weiche Wasser der Rur, dazu. R�tger von Scheven errichtete 1710 die 1. Papierm�hle in D�ren. 1812 gab es in D�ren schon 17 Papierfabriken, 11 Tuch- und Deckenfabriken, ein Walzwerk und zwei Eisengie�ereien.

Im Jahre 1794 wurde D�ren durch franz�sische Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war es Hauptort eines gleichnamigen Kantons im Arrondissement Aachen des franz�sischen Roerdepartements. Durch die Beschl�sse des Wiener Kongresses kam es 1815 zu Preu�en.

Um 1900 galt D�ren als eine der wohlhabendsten St�dte Deutschlands (hier wohnten 42 Million�re und es gab 93 fabrikm��ige Betriebe) und als zweitreichste Stadt in Preu�en. 1805 lebten hier 4563 B�rger, 1900 waren es schon 27.168.

Am 16. November 1944 wurde D�ren durch einen Alliiertenangriff im Zweiten Weltkrieg v�llig zerst�rt. Ungef�hr 22.000 Menschen lebten zu der Zeit in der Stadt, von denen 3.000 beim Bombenangriff starben. Das Weiterleben in der fast vollst�ndig zerbombten Stadt war nicht mehr m�glich. Die noch lebenden D�rener mussten ihre Heimat verlassen und wurden nach Mitteldeutschland evakuiert. Es lebten nur noch 4 Menschen nach dem Fliegerangriff in D�ren.

1945 lag die Stadt in der Hauptkampffront. Am 25. Februar 1945 �berquerten die amerikanischen Truppen die Rur bei D�ren. Nach Kriegsende kehrten schon im Sommer 1945 viele evakuierte D�rener in ihre zerst�rte Stadt zur�ck und fingen gegen die Empfehlung der amerikanischen Besatzer mit dem Wiederaufbau an. Im Juni 1945 waren wieder 3806 B�rger in D�ren. Die Architektur D�rens ist deswegen durch den Stil der 50er Jahre gepr�gt.

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